Chercher le bonheur sans écraser les autres.

Dem Blog liegt meine subjektive Wahrnehmung zu Grunde - ich werde mein Bestes geben, um keine Stereotype und Klischees zu bedienen. Doch kann ich hier nur ein begrenztes Bild von Kamerun wiedergeben und spreche keinesfalls für ganz Afrika... N'oublions pas la diversité!

Donnerstag, 31. Januar 2013

Besuch aus Deutschland, meine erste Reise, warme Weihnachten, einmal Brautjungfer sein, Silvester am Meer, das strandreiche Zwischenseminar & Malaria – von der man nicht so einfach stirbt –


Wie Ihr dem Titel schon entnehmen könnt, ist hier eine ganze Menge passiert und bedauerlicherweise hat dies gleichzeitig dazu geführt, dass ich vor lauter spannenden Erlebnissen und neuen Ereignissen kaum mal Zeit gefunden habe den letzten Monat zu reflektieren. Schließlich führte dann eine lange und eintönige Krankheitphase dazu, dass ich mich mit dem Geschehenen auseinandergesetzt und das Bedürfnis bekommen habe, Euch mal auf den neuesten Stand zu bringen.

Wo fange ich am besten an… Am besten damit, dass ich Mitte Dezember den ersten Besuch aus Deutschland erhalten habe. Nach knapp 4 Monaten in Kamerun war das ein ganz guter Zeitpunkt, auch wenn ich mir in meinem ersten Monat hier nie erträumen lassen hätte, dass ich zu diesem Zeitpunkt schon in der Lage sein würde, Menschen rumzuführen, wo es geht den Guide zu spielen, Zusammenhänge zu erklären und ansatzweise kulturelle Strukturen begreiflich machen zu können. Die meisten Freiwilligen bekommen erst nach einem halben Jahr so um Ostern herum Familien und Freundesbesuch, doch fand ich es letztlich auch eine sehr schöne Gelegenheit gerade an Weihnachten und Silvester ein bisschen deutsche Gewohnheit  und Familie um mich herum zu haben. Als mein Vater und Gabi (seine Frau) dann in Kamerun ankamen war das schon etwas ganz Besonderes für mich und ich muss zugeben, dass ich sehr aufgeregt war. In einem neu-geschneiderten traditionellen Kleid und mit frisch gemachten ‚tresses africaines’ called „Ghana bricks“ (was mich ganze 6 Stunden rumsitzen, fast 3 Pakete Kunsthaar und die Frisösin aufgrund europäischem zu weichen Haar sehr viel Ausdauer und Energie gekostet hat) habe ich die beiden am Flughafen in Douala im französischen Teil (Stunde von meinem Standort in Buea entfernt) in Empfang genommen. Ich hatte mir vorerst gar nicht richtig ausmalen können, wie dieser Besuch verlaufen würde und hatte noch meine Bedenken gehabt, ob es für mich auch wirklich das Richtige sei in diesem Jahr Besuch zu bekommen. Letztlich kann ich dies absolut bestätigen: Der Aufenthalt war ein voller Erfolg, alles lief mehr als nach Plan, was zum Einen an einer hohen Kulturaufgeschlossenheit der beiden lag (bei den Eltern einer anderen Freiwilligen ist es mit einem Kulturschock nämlich ziemlich nach hinten losgegangen, sodass sie früher abgereist sind!), andererseits an glücklichen Zusammenkünften wie z.B. einer kamerunischen Hochzeit, netten, sehr gastfreundlichen Menschen auf unserer Reise etc.

Also, sie kamen an und wir sind erstmal nach Buea gefahren, wo sie sich keine 2 Tage einleben durften, bis es zu unserer gemeinsamen Reise in den Westen und Nordwesten Kameruns aufging. Ausgewählt hatte ich diese zwei Reiseziele, da ich gehört hatte, dass es dort unglaublich viel spannende Kultur und Landschaft gibt, was sich von meinem gewohnten eher städtischen Leben in einer Universitätsstadt (davon gibt es nur zwei in Kamerun) doch sehr unterscheidet. Zum anderen sind in diesen Teilen auch Freiwillige der GIZ stationiert, die mir durchaus positiv berichtet hatten. Erster Zielort war Bafoussam (französisch), eine große Stadt mit vielen abgelegenen Besichtigungsorten. Wir waren am „Lac de Baleng“ (See von Baleng), der heilig ist und an dem regelmäßig Tieropfer gebracht werden (wir konnten von diesen Zeremonien noch weißes Pulver und andere unbekannte Substanzen vorfinden. Die Ruhe und Besonderheit dieses Ortes hat die Atmosphäre fantastisch wiedergegeben. Danach sind wir nach Foumban gefahren, eine kleine süße Nachbarstadt Bafoussams, die muslimisch geprägt ist. Der Sultan lebt dort noch heute, aber leider haben wir ihn nur auf Fotos und nicht live zu Gesicht bekommen. Im Nachhinein ist sie einer meiner Lieblingsorte gewesen und ich möchte unbedingt noch einmal mit mehr Zeit zurückkehren. Ein toller Markt mit ganz anderen Stoffen, als ich sie z.B. aus meinem Teil Kameruns gewohnt bin, hat es mir auch sehr angetan.

Dann sind wir am 3. Tag nach Bamenda in den Nordwesten des Landes weitergefahren, was sich in der einzig anderen englisch-sprachigen Provinz (außer Südwest wo ich wohne) befindet, sodass ich dort auch Züge des Pidgin-Englisches, das in Buea gesprochen wird, wiedererkennen konnte, was ganz witzig war.
Dort angekommen haben wir meinen besten Freund und Nachbarn Bride aus Buea getroffen, der nämlich aus Bamenda kommt und uns daher als eine Art privater Führer begleitet hat, was mir echt lieb war, da ich ja vorher selbst noch nie in diesen Teil gereist bin. Mit ihm haben wir einen Botanical Garden besichtigt, sind auf den riesigen Bamenda-Markt gegangen, und haben den Ort Bali besucht, der neben Foumban mein Lieblingsreiseziel wurde. Bali ist auch ganz klein, aber voll von reicher Kultur. In Bali gibt es einen Fon, der das Sagen hat und sich von ganz vielen Sub-Fons beraten lässt. Zufälligerweise ist Brides Vater einer davon und hat dementsprechend relativ viel Ansehen. Gekennzeichnet sind die Häuser dieser Herrschaftsleute mit Bastmatten, die deutlich sichtbar vor fast jedem Haus Balis zu finden sind. Interessant war es auch gerade abends, wenn wir mit Bride essen gingen und er uns mehr von seiner Familie berichtet hat. So konnten wir die Kultur mit dem Alltag anhand eines konkreten Beispiels eindrücklich vor Augen geführt bekommen. Sein Vater, der Subfon, musste, als er zu diesem ernannt wurde, mehrere Frauen zu seiner eigenen dazu heiraten, da er sonst kein Fon sein durfte. Er hatte tatsächlich keine Wahl und musste polygam werden. Aus mehreren durfte er sich zwei Frauen auswählen, da man als Subfon mindestens drei haben sollte, als Fon dementsprechend noch viel mehr. Bride berichtete uns dann davon, wie es ihm in seiner Kindheit als Kind von quasi drei Müttern aber nur einer leiblichen ergangen ist und er sagte, dass es keinen richtigen Unterschied im Verhalten der Frauen gab… Viele ganz interessante Lebensunterschiede kamen zur Sprache, und was ich anfangs als ich das erste Mal von Polygamie in Kamerun gehört habe, noch stark verurteilt habe, sehe ich jetzt vielmehr als interessante andere Kultur an, gerade weil diese drei Frauen auch so friedlich zusammen leben konnten und gut miteinander auskamen.
Auch die Reise in den Nordwesten hat uns erstaunlich weiter gebracht und als wir zurückkamen und mein Vater und Gabi ja gerademal eine Woche in Kamerun gewesen waren, hatten wir das Gefühl viel mehr von der Struktur verstanden zu haben und das Land ein Stück näher zu kennen.

Wir kamen zurück nach Buea und ich hatte genug Zeit mein Alltagsleben zu präsentieren, was bedeutet, dass wir auf dem Markt waren, Familien von meiner Schule besucht haben etc. Weihnachten kam und wir sind mit der Orock-Familie (von meinem Chef) und all den Kindern (adoptierte sowie eigene) in ein Dorf in die Messe gefahren – natürlich am 25. Dezember. Danach gab es ein großes Festmahl mit allen Freiwilligen und Familienangehörigen. Gesungen wurde leider nicht, dass hat mir etwas gefehlt, doch das haben wir versucht im Waisenhaus, dass auch zu UAC gehört mit den Kindern dort, die teilweise meine Schule besuchen, nachzuholen. Wir haben den ca. 10 Mädchen und Jungs, die über Weihnachten dort waren, Geschenke von unserer Reise (traditionelle Musikinstrumente, ein geschnitztes Springseil, ein Afrika-Puzzle…) mitgebracht und ein paar hier übliche Snacks wie Erdnüsse, Chin-Chin (Teigware) usw. gegessen. Schließlich sind wir zum Hotel, wo sie untergebracht waren zurückgefahren und haben eine eigene kleine Bescherung gemacht.
Insgesamt war es ein sehr gemütliches und vielseitiges Weihnachten, das wir alle genossen haben.

Kommen wir zu dem vielleicht am spannend klingendsten Punkt „Einmal Brautjungfer sein“… Tjaa, überrascht waren Rachel (die Amerikanerin) und ich auch sehr, als wir von Madame Bessem, Lehrerin von Klasse 1b in der Jamadianle, gefragt wurden, ob wir die Brautjungfern bei ihrer Hochzeit sein wollten. Erst fanden wir das eine sehr seltsame Vorstellung, da niemand von uns je schon einmal in unserem eigenen Land Brautjungfer gewesen war und wir keinen blassen Schimmer hatten, wie wir uns das hier in Kamerun vorstellen konnten. Letztlich hat sie uns erklärt, dass wir zwei von sechsen sein würden und jeder einen Bride’s groom-Partner an die Hand bekäme. Drei von den sechs Männern sollten Lehrer von unserer Schule sein, was Rachel und mir ein bisschen „awkward“ vorkam, sodass wir schnell arrangierten, die anderen Jungs auszusuchen.
Viele Vorbereitungen waren das vor der Hochzeit, denn eine Brautjungfer muss natürlich auch ein spezielles Brautjungfernkleid aus dunkelrotem Satin tragen und es sollte bei allen von uns sechsen identisch sein. Der Stoff wurde uns netterweise gestellt, sodass wir selbst nur die Schneiderin bezahlen mussten und naja, immerhin haben wir jetzt für alle Zeiten mal ein ziemlich schickes, natürlich sehr kitschiges (das ist so kamerunische Masche falls ich das noch nie erwähnt habe) Kleid für feine Anlässe.
Die Hochzeit kam und mein Vater sowie Gabi hatten sich auch aus traditionellem Stoff extra ein Hemd und ein Kleid aus afrikanischem Stoff schneidern lassen, was sehr schön aussah. Ich wartete vergeblich auf mein Brautjungferntraining, das zwar immer geplant, jedoch nie realisiert wurde. So sind Rachel und ich dann eine Minute vor Beginn der Trauzeremonie über den speziellen Schritt, mit dem wir durch den ganzen Kirchengang laufen sollten, aufgeklärt worden und hatten unseren eigenen Spaß. Ich muss sagen, dass ich mich in Punkto Hüfte afrikanisch schwingen wohl schon ziemlich gut angepasst habe, denn den Kamerunern hat es gefallen und mein Vater war  überrascht haha. Eine tränenreiche, schöne, kitschige Trauung wurde vollzogen, auch wenn ich von dem Prediger, wie schon häufiger in kamerunischen Gottesdiensten, nicht so viel gehalten habe.
Hinterher sind wir alle zusammen zu einem Hotelkomplex gefahren, wo es ein großes Buffet gab und ein nettes Programm.
Eine gelunge Hochzeit kann man wohl meinen und ich habe es als eine große Ehre gesehen, einmal kamerunische Brautjungfer gewesen sein zu dürfen J.

Nun sind wir auch schon beim Silvester am Meer angelangt. Denn zwei Tage nach der Hochzeit war es schon soweit: Das Jahr 2013 stand bevor. Die holländischen Freiwilligen Laura, Johanna mitsamt Familienbesuch, zwei kamerunische Freunde, sowie ich und mein Familienbesuch haben wir uns am Montag, den 31. Dezember auf den Weg in die Nachbarstadt Limbe an den Strand gemacht. Wir haben uns den gemütlichsten und untouristischsten Strand, den Tsaben Beach ausgesucht und es uns dort sehr gut gehen lassen. Ein langer Bade- und Faulenztag wurde daraus, der mit einem ca. anderthalb Meter langen gerösteten Fisch zum Abendessen direkt am Strant gekrönt wurde. Leider ging es Johannas Familie gesundheitlich nicht so gut, weshalb wir ohne sie abends in das neue Jahr feiern gegangen sind. Wir haben uns eine schöne Bar am Meer ausgeguckt und 00:00h abgewartet… Spektatkulär kann man das, woraus wir dann letztlich gewartet haben zwar nicht nennen, aber nett war es dennoch. Wir haben heimlich mit Sekt angestoßen (war in der Bar leider verboten), über die Vornehmungen und Wünsche für das neue Jahr gesprochen und die Meeresluft genossen. Abgesehen von Feuerwerk (sehr vereinzelt ca. 1 Minute lang weit entfernt am Horizont sichtbar), Wunderkerzen und Bleigießen hat es uns an nichts gefehlt – nur hätte ich natürlich gerne wie gewöhnlich in Deutschland meine engsten Freundinnen und Familie um mich herum gehabt, aber man kann schließlich nicht alles haben, wenn man überhaupt schon einmal das Glück hat ein Silvester an einem Ort wie der kamerunischen Küste zu verbringen!
Später am Abend haben sich die Wege von den Freiwilligen und der Familie getrennt und wir sind in die Stadt reingegangen, um andere Freiwillige, die vom ganzen Land angereist kamen, um es mit uns am Meer zu feiern, zu treffen. Wir haben getrunken, getanzt und Spaß gehabt, bis es dann am frühen Morgen ziemlich müde ins Hotel zum Schlafen ging.
Nach einem langen verschlafenen Vormittag sind wir abermals an den Strand rausgefahren, um ein letztes mal die Meeresbrise zu genießen, denn schon bald darauf hieß es Abschied nehmen von meinem Besuch.
Am Mittwoch, den 2. Januar bin ich also mit meinem Vater und Gabi in Richtung Douala Flughafen gefahren und habe sie weggebracht. Ein Stück weit Erleichterung war da auch in mir und die allerletzte Spannung ist von mir abgefallen als ich zurückblickend sagen konnte, das beide die Zeit mehr als nur ein bisschen genossen hatten und uns vor allem nichts gravierendes wie Krankheiten, Überfälle oder andere Unsicherheiten widerfahren ist.
Tja, zwei sehr schöne und von zahleichen Erfahrungen und Ereignissen geprägte Wochen gingen so vorbei und am nächsten Tag hieß es: Alltag & Schule, worauf ich mich nach den langen Ferien echt gefreut habe. Die Kinder sind mir so ans Herz gewachsen und ich habe mich schon so an sie gewöhnt, dass sie ein richtiger Teil meines kamerunischen Lebens geworden sind, den ich nicht mehr wieder hergeben möchte. Es kann einem in ihrer Gegenwart nicht lange schlecht gehen, denn sie bringen ein doch wieder wohl oder übel (meine Launen können hartnäckig sein!) zum Lachen =).

Lange hatte ich allerdings nichts von ihnen, denn nach anderthalb Wochen hieß es für mich ab zum Zwischenseminar. Dieses fand in Kribi, einer anderen Küste Kameruns statt, die ca. 5 Stunden von Buea entfernt ist. Ein paar Freiwillige aus meiner Region sind mit mir dorthin gefahren und wir haben alle 10 anderen Freiwilligen sowie Jean-Claude – meinen Regionalkoordinator – und André – den Kamerunkoordinator – wiedergesehen. Kribi war eine interessante Woche. Die Lage am Meer war natürlich sehr komfortabel, sodass wir in den Pausen des Seminars (vor dem Frühstück, in der Mittagszeit und vor dem Abendessen) raus an den Strand konnten um aufs Extremste zu entspannen. Wunderschön war das. Zudem hat mir sehr gut gefallen, dass wir uns zu zwei bis drei Freiwilligen morgens zusammen schlossen, um noch vor dem Frühstück joggen und danach zur Abkühlung kurz baden zu gehen. Auch die Inhalte des Seminars waren spannend und ich hatte nicht wirklich das Gefühl, dass sich vieles von einem Seminar zum Nächsten wiederholt, aber man doch immer auch wieder mit der Veränderung der Zeit und den entsprechenden Erfahrungen einen neuen Blickwinkel auf die gleichen Themen entwickelt. Traurig war allerdings, dass wir eine Freiwillige weniger waren, da Bené aus einem traurigen Anlass abgereist ist. Aus dem gleichen Grund kam auch der Weltwärts-Beauftragte der GIZ zu unserem Seminar spontan aus Deutschland angereist, um uns das Gefühl zu geben, dass die GIZ wirklich für uns da ist und um uns auch die Möglichkeit zur Konversation mit ihm zu geben. Ich fand das ein gutes Zeichen und war danach etwas beruhigter.

Mich eigentlich ziemlich erholt fühlend bin ich dann von dem Seminar wieder nach Buea zurückgekehrt, doch habe ich prompt am selben Abend noch Fieber und Diarrhea bekommen, was sehr unpassend kam, da wir in Hannahs Geburtstag reinfeiern wollten und dementsprechend auch laute Musik und viele Gäste in der WG hatten. Ich lag dann also im Volunteers Haus ziemlich flach, habe mich bis 00:00h von dem Geschehen fern gehalten und mich immer schlechter gefühlt. Bis 01:00h habe ich dann Hannah zu liebe noch irgendwie versucht im Wohnzimmer zu bleiben, dann aber natürlich zum Nightclub abgesagt und nur geschlafen. Am Sonntag war es nach kurzer Fieberpause eher noch schlimmer, sodass wir den Doktor gerufen haben, der mir am nächsten Morgen nach zwei Tests Malaria und Parasiten attestierte. Schade Schokolade! So hatte ich Montag und Dienstag zwei langwierige Infusionen und hing den ganzen Tag im Bett fest. Ingesamt wurden mir an die 10 Medikamente verschrieben – alle natürlich höchst notwendig (aber das kannten wir auch nicht anders von Lauras mehrfachen Erkrankungen). Immerhin war am zweiten Tag das Fieber weg und hat es auch nicht mehr gewagt wiederzukommen. Ich fühlte mich aufgrund der Medikamente wahrscheinlich bis Donnerstag noch ziemlich schlapp, konnte mich am Freitag dann aber mal kurz in der Schule blicken lassen und am Wochenende schon fast wieder „normal“ in den Alltag reinleben. Insgesamt kann ich also nur Entwarnung geben, das ist auch der Grund, warum ich die Malaria nun doch in meinem Blog öffentlich erwähne. Aus Deutschland kam nämlich fast Todesangst und auch das, was ich vorher an Kommentaren aus Deutschland über Malaria in Afrika hörte war teils schockierend…
Malaria ist eine gut heilbare Krankheit, die ungefähr wie eine Grippe schnell vorüber geht, wenn man sie denn schnell erkennt und behandelt. Problematisch wird es deshalb oft bei der einheimischen Bevölkerung, da nicht genug Geld da ist, um ins Krankenhaus zu fahren und die Medikamente (die auch in viel zu großer Quantität verabreicht werden) zu beschaffen. Über den Arzt, der mich behandelt hat, kann ich allerdings nicht so positiv reden. Es ist zwar der Privatarzt der Familie meines Chefs, der angeblich in Amerika studiert hat und deshalb ja auch der Beste sei, doch halte ich nichts von ihm und werde mich auch nicht noch einmal bei ihm behandeln lassen. Dass meine Malaria geheilt wurde habe ich wohl eher den üblichen allgemeingültigen Malaria-Medikamenten zu verdanken, anstatt der Hilfe des Arztes. Nachdem er mir die Infusionen zweimal nicht in die Venen sondern in einen anderen Part meines Arms gepumpt hatte – nicht gerade schmerzfrei, wenn man es zu spät bemerkt und der Arzt erst nach 5 Stunden wieder vorbeischaut – habe ich ihm gesagt, dass ich nun lieber ins Krankenhaus, von dem ich wusste, dass dort eine amerikanische Ärztin arbeitet, gehen würde für die weitere Behandlung. Zudem wollte ich mir die letzte Spritze auch lieber von einer Frau gehen lassen. Jedenfalls haben sich die Nurses dort so sehr über die Anzahl an Medizin aufgeregt und mir erklärt, was man davon eigentlich alles besser nicht zusammen einnehmen sollte, dass sich mein schlechtes Bild von diesem ach so tollen Leibarzt noch verstärkt hat, Als dann die richtige Ärztin hereinkam sagte sie, dass es ein Wunder sei, dass es mir überhaupt besser ginge, nach dem was er alles in mich reingepumpt hat und dass auch die zwei Infusionen eindeutig zu viel und nicht nötig gewesen seien. Der Arzt scheint wohl ziemlich auf Kohle aus zu sein. Naja, das war dann eben das letzte Mal. Ich möchte jetzt auch nicht verallgemeinern, dass alle kamerunischen Ärzte so sein, aber ich bevorzuge es einfach mal weiterhin zu der amerikanischen Ärztin zu gehen. Wenigstens bin ich jetzt wieder putzmunter und auch nach einer lästigen Augenentzündung, die von einem Freiwilligen zum nächsten ging, wieder ganz gesund – ein Glück!

Ich freue mich schon sehr auf die bevorstehenden Wochen, da ich in gut einer Woche den Mount Cameroon und am Ende des Monats Februar meine erste Tour in den Norden Kameruns machen werde… Ich halte Euch gerne auf dem Laufenden und freue mich auf jede Antwort von Euch auf diesen Blog, damit ich auch bei Euch nicht das Gefühl habe, in diesem Jahr sei Euer Leben stehen geblieben. Schreibt mir, wenn es nicht so ist… ;-)